Sonntag, 6. Mai 2007

Johannes Schmitt
















My landlord Johannes. No, he doesn't wear women's tops all the time. Only on boring week-ends.Das ist mein Mitbewohner und Vermieter Johannes Schmitt.

Johannes kann außerdordentlich viel: Uhren reparieren, Fahrräder zusammenbauen, Spargel kochen, Grundschulkinder unterrichten, Einrad fahren, rudern, Wohnungen renovieren und Hochzeitsgelage managen.

Entweder kriegen Menschen Angst vor Johannes oder sie verlieben sich in ihn. Obwohl er von Freunden und Verehrern umzingelt wird, ist Johannes ein lonesome cowboy (das sind Menschen, die alles alleine hinkriegen und deswegen total frei sind, sich aber auch ein bißchen einsam fühlen, eben wie Lucky Luke, der abends in die untergehende Sonne reitet).

Kürzlich hat Johannes sich überraschenderweise - vielleicht aus seiner Vorliebe für kleine Perser heraus - eine Mitbewohnerin zugelegt, die nun seine Eigentumswohnung zerstört und ihm nicht zuhört, wenn er spricht. Klingt komisch - ist aber so. Noch lachen wir darüber.

Bisherige Top Five der von mir zerstörten oder dilettantisch bedienten Gegenstände:

  1. Roter Lieblingsteppich im Bad (so einer mit eingelassenen Füßchen), mit tropfendem Bleichmittel um ein rosa-weißes Muster bereichert
  2. Handgefertigte Arbeitsplatte und Küchenfußboden, mit Hilfe von Curcuma in eine Gelbsuchtzone verwandelt (okay, der Küchenfußboden war hässlich. Darüber liegt jetzt ein kleiner Perser).
  3. 500 ml- Bierglas mit wahrscheinlich einzigartiger Aufschrift, zerdeppert (an dem Punkt hatte ich keine Kraft mehr. Er fand die Scherben im Mülleimer).
  4. Wasserzulauf der Spülmaschine, beim Einschalten des Spülgangs nicht geöffnet
  5. Vermutlich prähistorischer Ofen, überhitzt

Vielleicht ist es diesem Umstand zu verdanken, dass Johannes anfängt, meine Unterhemdem zu tragen. Hier seht ihr das Modell Friedenstauben. In dieses Leibchen gekleidet trug meine schöne Mutter uns in den 70er Jahren als Babys auf dem Arm. Nachdem ich es an mich gerissen, als Mitglied einer Jugendtanzgruppe gegen die Häme meiner Kollegen verteidigt, durch neun Jahre Ostdeutschland geschleift und mitangesehen habe, wie es unversehrt über Johannes' substanziellen Popeye-Körper schlüpfte und zurück, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass nicht eine Kakerlake, sondern dieses Friedens-Unterhemd den Weltuntergang überleben wird.

2 Kommentare:

Tobias hat gesagt…

Armer Johannes, hab auch mal so ein Exemplar in meiner Nähe gehabt. Da gibt es nicht mehr viele von. Wo hast Du es her (das kleine Perser, nicht das Top)? Meins war anfangs zirkadianrhythmisch angeschlagen und neigte zu unregelmäßigen nächtlichen Hochenergieaktivitäten, später wollte es nur noch gekrault werden. Wenn du mal überfordert bist, helf ich Dir gern und laß Dich an meinem langjährigen Erfahrungsschatz teilhaben. Hast Du (noch) Zimmerpflanzen? Wenn nicht, gibts hier auch noch ein paar abgehärtete Exemplare...

Anonym hat gesagt…

Vielen Dank für die sicherlich ernst gemeinte Hilfe... aber ich denke, dass an dieser Stelle jegliche Hilfe vergebens ist und zudem zu spät kommt.
Im Falle eines Falles, was bei richtigem Fallen bekanntlich alles ist, werde ich eine eingängige Beratung dankend annehmen.
Gruß, lonesome Landlord